An der Bepflanzungsaktion des Schaubeets Blühender Campus Anfang Mai waren unterschiedliche Menschen mit dabei, von Nachbarn zu Doktoranden und von Studierenden zu Dozenten. Mit einer Altersspanne von 70 Jahren - zwischen 22 und 92 - war eine bunte Gruppe von Teilnehmer*innen gemeinsam am Buddeln.

Unter dem "Scientist for Future" Banner am Institutstor, das auf das Artensterben aufmerksam macht, wurde das Beet von Pflanze KlimaKultur! in einem sandigen und für Anfang Mai schon zu trockenen Boden angelegt. Die Pflänzchen fühlen sich trotzdem schon wohl und werden liebevoll von den Blühender Campus-Mitgliedern im Wochentakt besucht und sorgfältig beobachtet.

Das Beet ist öffentlich zugänglich und kann vor dem Institut für Biologie in der Königin-Luise-Str. 1-3 jederzeit besucht werden.

 

Fotos und Text © Sophie Lokatis und Noa Terracina

Grundkartendaten © OpenStreetMap-Mitwirkende

Je nachdem wann Sie gepflanzt haben, sollten sich alle Pflänzchen soweit etabliert haben, dass sie sichtbar wachsen. Solange sich neue Blätter bilden, können Sie bei "Blattentfaltung" ein "Ja" ankreuzen - nur, wenn Sie sich sicher sind, dass es auch ein neues Blatt ist. In unserem Beet ist das bei allen Arten außer Winterling und Tulpe derzeit noch der Fall.

Die Tulpen sind wahrscheinlich langsam verblüht und die Blätter mehr und mehr seneszent. Achten Sie jetzt vor allem auf Früchte - bis zur Reife kann es aber noch mehrere Wochen dauern. Die Winterlinge (Abb. C) sind bestimmt schon komplett vertrocknet, einzelne haben vielleicht auch Früchte und Samen gebildet, so dass die Anzahl der Pflanzen sich im nächsten Jahr schon verdoppelt haben könnte. Sparen Sie übrigens die Stelle, wo diese stehen, nicht komplett beim Gießen aus. Auch die ruhenden Knollen in der Erde sollten in der Sommerhitze nicht komplett austrocknen.

Jetzt warten Sie sicher auf die nächsten Blüten. Das werden die meisten Arten wahrscheinlich nicht in ihrem ersten Jahr schaffen, hier brauchen Sie etwas Geduld. Mit der Malve rechnen wir auf jeden Fall in diesem Jahr und vielleicht haben Sie auch schon mit dem Steppen-Salbei Glück. Unsere Pflanze ist schon ein Jahr älter, daher strecken sich hier bereits die Sproßachsen und bald werden sich Knospen bilden (Abb. B). Auch Seifenkraut (Abb. I) und Eibisch (Abb. J) können recht schnellwüchsig sein. In diesem Jahr steht zunächst eine gute Blattentwicklung im Vordergrund, damit die Pflanzen in ihrem ersten Sommer genügend Energie für die Blüte im nächsten Jahr tanken können.

Vielleicht sind auch in Ihrem Beet schon Kronwicken gekeimt (hier haben wir am 25.4. Fotos eingestellt, s.u.). Das Pflänzchen auf unserem Beet (Abb. F) ist schon ein paar Wochen älter, die jüngsten Blätter zeigen bereits die später typische Form. Bitte seien Sie nicht enttäuscht, falls es bei Ihnen noch nicht geklappt hat. Die Kronwicke ist manchmal nicht sehr keimfreudig. Wir arbeiten parallel daran, allen, die hier kein Glück hatten, im Herbst kräftige Pflanzen zur Verfügung zu stellen - gemeinsam mit der Waldrebe, an deren Aufzucht wir uns erneut versuchen.


PflanzenÜbersicht

A: Übersicht Modellbeet im Botanischen Garten Berlin am 9. Mai 2022. B: Steppen-Salbei (Salvia nemorosa), C: Winterling (Eranthis hyemalis), D: Wilde Malve (Malva sylvestris), E: Duft-Skabiose (Scabiosa canescens), F: Bunte Kronwicke (Securigera varia), G: Kleines Mädesüß (Filipendula vulgaris), H: Echte Goldrute (Solidago virgaurea), I: Gewöhnliches Seifenkraut (Saponaria officinalis), J: Echter Eibisch (Althaea officinalis).

 

© Birgit Nordt

Am Abend des 8. Aprils sind unsere Pat*innen in Schlosspark Charlottenburg zusammengekommen um das Modellbeet gemeinsam zu bepflanzen. Sieben enthusiastische Bürger*innen werden das Beet für 2 Jahre pflegen und die Phänologie beobachten. Das Beet liegt zwischen den Liegewiesen und dem Belvedere, gerne können Sie es auch besuchen!

Fotos: Wayne Schmitt

22. April: Wir haben auch für die vorerst letzten Pflanzenpakete ein neues Zuhause gefunden. Diesmal war es nur ein kleiner Kreis, der sich zur Abholung und zu einem phänologischen Spaziergang durch den blühenden Buchenwald, die Pyrenäen und Alpen sowie die pannonische Steppe zusammengefunden hat.

Fast in allen Ortsteilen von Berlin sind wir nun mit Klimabeeten vertreten (s. Karte) und schon sehr gespannt auf die ersten Daten. Die blauen Punkte zeigen die Standorte der Modellbeete.

Fotos: Josefine Kirchner, Tim Kortekamp und Wayne Schmitt

 

Bald sollte es soweit sein, dass in den Klimabeeten die ersten Kronwicken keimen. Hier im Botanischen Garten Berlin haben wir die Bunte Kronwicke schon etwas früher ausgesäht und so sind einige bereits gekeimt. Die Bilder wollen wir Ihnen nicht vorenthalten. An den Keimblätter (Bild li.) kann man die Art noch nicht so leicht identifizieren. Erst wenn die nächsten Blätter erscheinen, kann man die für die Familie der Hülsenfrüchtler typische gefiederte Form erkennen (Bild re.).

Sobald sich die Keimblätter zeigen, können Sie bei der Datenerfassung „Erster Trieb“ vermerken, wenn Sie schon die Form des folgenden Blattes erkennen, kreuzen Sie bei Blattentfaltung „Ja“ an. Für die weiteren Beobachtungen können Sie sich wieder an der Beschreibung in den Beobachtungsanleitungen orientieren.

Securigera varia 6 Dez Securigera varia 6 Jan

Fotos: Wayne Schmitt

In den letzten Wochen haben auch in Halle, Jena und Leipzig phänologische Spaziergänge und die Auftaktveranstaltungen stattgefunden, wobei Bürger:innen sich über das Themenfeld Phänologie und unser Projekt informieren konnten, phänologische Datenaufnahme wurde erläutert und die Pflanzen an Teilnehmende mit Klimabeeten ausgegeben. Die Studierenden aus den jeweiligen Städten berichten unten, wie diese Veranstaltungen gelaufen sind.

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BMBF 252x200
Das Projekt hat eine Laufzeit von Juli 2021 bis Februar 2024 (verlängert bis Dezember 2024) und wird im Rahmen des Förderbereichs Bürgerforschung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Es gehört zu 15 Projekten, die bis Ende 2024 die Zusammenarbeit von Bürger*innen und Wissenschaftler*innen inhaltlich und methodisch voranbringen und Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen geben sollen.
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