26.04.2024 – Eine schöne Abschlussveranstaltung für Pflanze KlimaKultur!

Am Samstag, den 20. April, versammelten sich beinahe 100 Teilnehmer*innen und Freund*innen von Pflanze KlimaKultur! aus allen vier Projektstädten in Berlin, um gemeinsam den Abschluss des Projektes zu feiern. Zusammen konnten wir nicht nur einen Rückblick auf die letzten zwei Jahre werfen, sondern diskutierten auch Möglichkeiten der weiteren Beteiligung an zukünftigen Projekten.

Ablauf der Veranstaltung:

Nach einem kurzen Hagelsturm trafen die Teilnehmenden kurz vor 14 Uhr im Institut für Pflanzenphysiologie der Freien Universität (FU) Berlin ein. Am Anmeldetisch konnten die Klimabeetler*innen ihr Namensschild abholen und ihre Klimalogger abgeben.

Um 14 Uhr begrüßten Gerald Parolly und Aletta Bonn (die Projektleitenden) unsere Teilnehmenden im Elisabeth-Schiemann-Hörsaal. Herr Parolly sprach über die Bedeutung der phänologischen Forschung, der wissenschaftlichen Forschung im Allgemeinen sowie über die Wichtigkeit der Bildung und des Wissenstransfers solcher Projekte. Nach einer kurzen Vorstellung des gesamten Projektteams von Frau Bonn, präsentierte Frau Birgit Nordt, die Projektkoordinatorin aus Berlin, die Highlights der letzten zwei Jahre. Darunter zählten die Akquise der Teilnehmenden, die Verteilung der Projektpflanzen, Fragerunden, Bürger*innendialoge und natürlich die Datenerhebung. Tatsächlich erhielten wir im Verlauf des Projektes von den Klimabeetler*innen über 90.000 phänologische Beobachtungen und mithilfe von FloraIncognita wurden ca. 39.000 Bilder aufgenommen!

Gerald Parolly und Aletta Bonn begrüßten das Publikum und stellten das Projektteam vor.

Die gesammelten Daten werden derzeit noch bearbeitet, trotzdem konnte Wayne Schmitt bereits einige interessante vorläufige phänologische Ergebnisse präsentieren. Da die Auswertung der Daten bei der Tulpe am weitesten fortgeschritten ist, zeigte Wayne Schmitt einige Grafiken und Karten, die den Zusammenhang (bzw. das Fehlen eines Zusammenhangs) zwischen der Phänologie der Tulpe und den Umweltfaktoren (Temperatur, Bodenfeuchte und Grünfläche) darstellten.

Als nächstes hielt Hannah Prawitz einen Vortrag zu den vorläufigen sozialwissenschaftlichen Ergebnissen im Rahmen des Projektes. Diese umfassten u.a. die Bewertung/Evaluation der verschiedenen Projektformate (wie Bürger*innendialoge und Klimabeete), sowie eine Analyse der Bürger*innendialoge, die in Zusammenarbeit mit den Bürgerwissenschaftler*innen in den vier Partnerstädten stattfanden. (Spoiler: Die Zusammenfassung dieser Analyse ergab, dass beide Formate bei den Teilnehmenden auf große Zustimmung stießen).

Birgit Nordt, Wayne Schmitt und Hannah Prawitz hielten Vorträge mit einem Rückblick auf das Projekt und vorläufigen phänologischen und sozialwissenschaftlichen Ergebnissen.

Nach diesen kurzen Einblicken in die Ergebnisse folgten Blitzlichter von drei Vertreter*innen der weiteren Projektpartner*innen: Leon Salisch vom Blühenden Campus, Christine Römermann von der FSU Jena, und Rolf Engelmann vom Botanischen Garten Leipzig. Sie wurden jeweils zu verschiedenen Aspekten des Projektes befragt, beispielsweise zur wissenschaftlichen Bedeutung dieses Projektes oder zur Zusammenarbeit mit Pflanze KlimaKultur! Dabei wurde betont, dass die erhobenen Daten, insbesondere die Auswertung der Zusammenhänge zwischen Grünflächen und Phänologie, wichtige Grundlagen für die Politik und das Grünflächenmanagement darstellen. Die Zusammenarbeit mit den ThinkCamps an der FU Berlin wurde als wertvolle Gelegenheit hervorgehoben, um bestimmte Themen zu vertiefen. Außerdem wurden die fruchtbare Zusammenarbeit und die Unterstützung des Pflanze KlimaKultur!- Projektteams noch einmal betont.

Im weiteren Verlauf der Blitzlichter beantworteten vier Bürgerwissenschaftler*innen als Vertreter*innen ihrer jeweiligen Projektstadt kurze Fragen zum Projekt. Was hat sie zur Teilnahme motiviert? Was haben sie gelernt? Welche Herausforderungen gab es? Es wurde viel über die Bedeutung regelmäßiger und interessanter Veranstaltungen gesprochen und betont, dass das Projekt stark dazu beigetragen hat, die Teilnehmenden näher an die Pflanzenwelt heranzuführen - Eine Teilnehmende betonte, wie bemerkenswert es sei, dass sie nun sich neu entwickelnde Blätter erkennen könne und dass sie nun auch wahrnehme, wie viele kleine Insekten, sich manchmal in den Blüten verstecken. Ebenso wurde die Herausforderung hervorgehoben, dass einige Pflanzen über Nacht verschwanden, was verdeutlichte, dass der Garten nicht nur ein Ort für Pflanzen, sondern auch für Tiere ist, und ebenso sind nicht alle Pflanzen gleich gut gewachsen. Für die Teilnehmenden war es besonders interessant, vor Ort zu beobachten, welche Pflanzen in ihrer Erde gedeihen. Im Anschluss ehrten die Klimabeetler*innen aus Leipzig ihr lokales Team, Rolf Engelmann und Sebastian Schmidt, mit zwei selbstgestalteten Orden, für ihre “herausragende Betreuung”.

"Blitzlichter" mit den Partner*innen und Klimabeetler*innen.

Anschließend hatten wir die schöne Gelegenheit, ein Gruppenfoto mit allen Teilnehmenden der Veranstaltung zu machen.

Gruppenbild von den Teilnehmenden.

Um 15.15 Uhr gab es Kaffee und Kuchen, während wir uns die vielen verschiedenen Poster anschauen konnten. Insgesamt wurden zehn Poster präsentiert, darunter drei, die Einblicke in die phänologischen Ergebnisse gewährten, drei weitere Poster zu den vorläufigen sozialwissenschaftlichen Ergebnissen, ein Poster zu Bildungsformaten, ein weiteres Poster zur Beteiligung in Botanischen Gärten, sowie ein Poster zur phänologischen Forschung im Rahmen von Citizen Science und abschließend noch ein Poster zur phänologischen Datenerfassung über die DWD-App (weitere Informationen unter https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/klimaueberwachung/phaenologie/pflanzenmeldungen/Pflanzenmeldungen.html).

Nach dieser 30-minütigen Kaffeepause wurden die Poster an den bereitgestellten Diskussionstischen aufgestellt und unser Projektteam stellte sie vor. Eine Stunde lang hatten wir noch einmal die tolle Gelegenheit, uns intensiv mit den Teilnehmenden über die vorläufigen Projektergebnisse auszutauschen und gemeinsam über die verschiedenen Thematiken zu diskutieren. Dies war wichtig, denn die Präsentationen der Ergebnisse mussten ziemlich schnell gehen. So hatten wir die Gelegenheit, die Grafiken eingehend zu erläutern und Fragen zu Themen wie Datenbereinigung, Statistik, politische Maßnahmen zur Förderung des bürgerlichen Engagements in den verschiedenen Städten und vieles mehr zu beantworten. 

Bei Kaffee und Kuchen konnten wir bereits die Poster anschauen und mit dem Projektteam über Themen wie Bildungsformate, Phänologie in der Citizen Science Forschung und Partizipation in Botanischen Gärten diskutieren (Foto oben links: Christine Römermann). Hierzu kam auch Agnes Kirchoff von den Herbonauten und Regine Jahn von Verein der Freunde des Botanischen Gartens und Botanischen Museums Berlin-Dahlem e.V.

An den phänologischen Tischen haben wir uns mit Grafiken zur Phänologie der Tulpe befasst und dabei diskutiert, wie sich verschiedene Faktoren auf die unterschiedlichen Entwicklungsstadien auswirken. An den sozialwissenschaftlichen Tischen führten wir ausführliche Diskussionen über Möglichkeiten der effektiven Zusammenarbeit von engagierten Bürger*innen, Wissenschaftler*innen und Behörden, um gemeinsam Lösungen für ökologische Herausforderungen zu finden. Hierbei analysierten wir gemeinsam potenzielle Hindernisse für die Nutzung von Bürgerwissenschaftsdaten sowohl in der Forschung, als auch bei politischen Entscheidungsträger*innen. Des Weiteren erfragten wir Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmenden bezüglich ihres Engagements in Bürgerwissenschaftsprojekten und erörterten Strategien zur Sichtbarkeit solcher Projekte, sowie deren Ergebnisse. Abschließend erkundigten wir uns noch nach Verbesserungsvorschlägen und interessierten uns dafür, was den Teilnehmenden besonders gut an Pflanze KlimaKultur! gefallen hat.

Nach den Diskussionen versammelten wir uns erneut, um die wichtigsten Aspekte und Anliegen der Teilnehmenden zusammenzufassen: Hervorgehoben wurde, dass Bildung kann nicht früh genug beginnen könne, dass die Projektergebnisse in die politische Entscheidungsfindung einfließen müssen und dass Strategien für die Sichtbarkeit von Citizen Science Projekten sowie deren Ergebnissen gefunden werden sollten.

Vorläufige Projektergebnisse und die Möglichkeiten der Phänologie mit der WarnWetterApp des Deutschen Wetterdienstes wurden ebenfalls an den Tischen diskutiert.

Um 17.00 Uhr starteten die acht Führungen durch den Botanischen Garten: Einige Teilnehmende besuchten die Saatgutbank in Dahlem und hatten die Gelegenheit, einen Kühlraum von -24°C zu besichtigen. Andere begaben sich ins Herbarium, wo sie Pflanzenbelege, die mehrere hundert Jahre alt sind, bestaunen konnten. Wiederum andere genossen die tropische Wärme der Gewächshäuser, während drei weitere Gruppen die etwas kühleren frühen Abende im Freiland verbrachten und sich mit Themen wie Anzucht, Pflanzengeographie oder der Vielfalt der Pilze beschäftigten. Angesichts der Vielzahl an spannenden Themen fiel vielen Teilnehmenden die Entscheidung schwer!

Es gab acht Führungen zu verschiedenen Themen – Herbarium, Pilze, Pflanzengeographie und vieles mehr. (Foto unten rechts: Manuela Grabo).

Am Ende der Führungen versammelten sich alle im Foyer des großen Gewächshauses des Botanischen Gartens, wo ein Abendbuffet für uns bereitstand. Das Zusammentreffen bildete einen würdigen Ausklang der Abschlussveranstaltung, bei der die Teilnehmenden nicht nur die Möglichkeit, sich zu stärken, sondern auch noch einmal mit dem Projektteam ins Gespräch zu kommen und die Gewächshäuser zu besichtigen.

Das abendliche Buffet bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich mit uns und untereinander auszutauschen.

Wir im Projekt sind sehr dankbar für die zahlreiche Teilnahme an der Veranstaltung, sowie für das durchgehende Engagement unserer Klimabeetler*innen, Unterstützer*innen und Freund*innen des Projektes. Ebenso möchten wir uns bei allen Teilnehmenden bedanken, auch bei denen, die am Samstag leider nicht dabei sein konnten. Ihre Begeisterung und Hingabe sind und waren für den Erfolg von Pflanze KlimaKultur! von unschätzbarem Wert! Denn ohne Sie wäre ein Projekt dieser Größenordnung nicht möglich gewesen. Vielen herzlichen Dank!

Bei der Veranstaltung wurde erwähnt, wie es möglicherweise nun nach Projektabschluss weitergehen könnte. Einige Details sind leider noch nicht spruchreif. Allerdings haben wir gerade eine Umfrage erstellt, in der Sie uns mitteilen können, ob Sie Updates zu Projektergebnissen, neuen Beteiligungsformaten in Botanischen Gärten, Folgeprojekten etc. erhalten möchten. Darüber hinaus können Sie uns mitteilen, ob Sie weiterhin Interesse hätten, phänologischen Eckdaten von Ihrem Klimabeet zu erheben. Mit diesem Link können Sie uns mit einem Häkchen oder Nein-Symbol diese Fragen beantworten: https://terminplaner4.dfn.de/NXVWJ2sZrrk9XZwZ.

Fotos (falls nicht anders angegeben): Bernd Wannenmacher

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BMBF 252x200
Das Projekt hat eine Laufzeit von Juli 2021 bis Februar 2024 (verlängert bis Dezember 2024) und wird im Rahmen des Förderbereichs Bürgerforschung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Es gehört zu 15 Projekten, die bis Ende 2024 die Zusammenarbeit von Bürger*innen und Wissenschaftler*innen inhaltlich und methodisch voranbringen und Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen geben sollen.
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